Sparen Sie sich den Essig für Ihren Salat – Aber wie können Sie wirklich Ihre Antiquitäten mit natürlichen Methoden auffrischen?

Unsachgemäß aufbewahrte Schätze müssen unter Umständen auch mal mehr als nur abgestaubt werden. Wenn Ihre silbernen Kerzenständer aktuell wie Ebenholz aussehen und Ihre antike Tischdecke mehr Flecken als ein Leopard hat, gibt es viele Möglichkeiten, sie zu reinigen. Heutzutage versuchen wir jedoch alle, umweltbewusst zu sein und die Verwendung von chemischen Produkten zu reduzieren. Es gibt umweltfreundliche oder "grüne" Reinigungsprodukte, die in den meisten Fällen auch gut funktionieren. Egal, ob es sich um ein Erbstück oder eine eigene frühere Anschaffung handelt, diese Gegenstände verdienen es, liebevoll behandelt zu werden. Oft kann eine unsachgemäße Reinigung jedoch mehr Schaden anrichten als gar keine Reinigung.

Deshalb dachten wir uns, es könnte doch Spaß machen, einige Reinigungsvorschläge mit Ihnen zu teilen.

Wenn Sie sich noch an die Zeit erinnern, als "hack" noch bedeutete, etwas zu zerhacken, dann haben Sie vielleicht einige dieser Mittel im Laufe der Jahre schon ausprobiert. Heute bedeutet  "Hack" so viel wie Tipp oder auch Abkürzung. Abkürzungen führen aber nicht immer schnellstmöglich zum Ziel, wie ich beim Ausprobieren einiger dieser Tipps herausgefunden habe. Einige dieser Vorschläge klingen außerdem eher wie Rezepte denn Reinigungstipps.

Sie fragen sich, welchen Wert Ihre Schätze haben könnten? Reichen Sie sie hier zur Bewertung ein und finden Sie es heraus!

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Richtig oder falsch: Soll es wirklich wie ein neuer Penny glänzen?

Nichts glänzt so herrlich wie neues Kupfer und Messing. Allerdings verändert sich das Metall mit der Zeit. Als Reaktion darauf will man es sofort polieren, damit es wieder wie neu aussieht. Wenn Sie Gegenstände aus Kupfer oder Messing haben, waschen Sie sie aber einfach mit einem milden Reinigungsmittel (nicht mit Zitronenduft oder in der Spülmaschine) und warmem Wasser und trocknen Sie sie gründlich ab. Die Kunst besteht darin, den Oberflächenschmutz zu entfernen, ohne den warmen Ton oder die Patina zu zerstören, die über Jahre hinweg entstanden sind.

Ein bewährtes Mittel (mit dem man polieren kann, wenn man das Anlaufen nicht ertragen kann) ist Tomatensaft: Mit einem weichen, feuchten Tuch auftragen, bis die Patina (das Angelaufene) entfernt ist, und mit klarem, lauwarmem Wasser abspülen. Ketchup funktioniert auch, aber er ist dickflüssig und ein wenig klebrig und lässt sich ohne Reinigungsmittel nur schwer wieder abspülen. Andere Produkte auf Tomatenbasis reinigen beide Metalle. Frische Tomaten sind in diesem Zusammenhang jedoch überhaupt nicht von Nutzen. Ich für meinen Teil habe beschlossen, dass ich mein Tomatenmark lieber in der Nudelsoße mag und meinen Saft in einem Glas zusammen mit einer Selleriestange bevorzuge.

Dann habe ich es mit einer Paste aus Salz, Essig und Mehl versucht, die zwar die Beschläge entfernte, aber beim Auftragen fürchterlich roch, und trotz wiederholtem Schrubben blieb der Geruch tagelang an meinen Händen. Das Gemisch war wie ein Scheuermittel, hatte also eher eine Schleif- als eine Polierwirkung und erforderte außerdem wiederholtes Waschen, um den Geruch von dem Metall zu entfernen.

Fazit: Nutzen Sie Salz und Essig lieber für Ihren Salat. Meine persönliche Meinung als Händlerin und Gutachterin ist: Wenn es kein Silber ist, sollte man es nicht polieren. Es hat Jahre gedauert, bis das Silber diese warme, reiche Oberfläche erhalten hat, und wenn man sie entfernt, nimmt man ihm seine Geschichte und sein Alter. Waschen Sie es, um den Oberflächenschmutz zu entfernen, trocknen Sie es und stellen Sie es dann wieder aus. Das ist so umweltfreundlich, wie es nur sein kann.

Richtig oder falsch: Jeder Silberstreif am Horizont wird von einer Wolke getrübt

Seit der Jahrtausendwende ist die Nachfrage nach Sterling- und Silbertellern zurückgegangen. Die Trends haben sich geändert, und Besteck und Geschirr wurden durch praktischere und pflegeleichtere Gegenstände ersetzt.

In der Serie "Downton Abbey" poliert das Personal ständig Silber. Und tatsächlich gab es im  viktorianischen Zeitalter sogar ein Syndrom, das als "Butlerdaumen" bezeichnet wurde. Dabei handelte es sich um Beschwerden im Daumengelenk und Schwielen, die durch das andauernde Polieren mit der bloßen Hand verursacht wurden.

Nichts sieht so elegant aus wie ein gut gedeckter Tisch, mit feinem Tischtuch und Servietten, funkelnden Gläsern und edlem Porzellan. Heutzutage ist diese Art des täglichen formellen Essens so gut wie verschwunden oder eben für besondere Anlässe reserviert. Wenn Sie das Familiensilber aber erst ausgraben müssen, um den Tisch zu decken, braucht es wahrscheinlich zuerst ein bisschen Zuwendung.

Es gibt zahlreiche Methoden zur "einfachen Reinigung von Silber" und auf Google finden sich sogar über 435.000.000 Ergebnisse zu diesem Thema. Wow!

Ein paar Leute empfehlen das Bad in Zinnfolie, Natron und warmem Wasser – das soll insbesondere für Silber mit komplizierten, erhabenen Mustern geeignet sein. Dabei handelt es sich jedoch um ein ätzendes Verfahren, bei dem die oberste Schicht abgetragen wird und die darunter liegende hellere Oberfläche zum Vorschein kommt (es wirkt also eher wie ein Peeling und hat nichts mehr mit Polieren zu tun). Als Händlerin kann ich auch keine Silberbäder empfehlen. Sie funktionieren zwar, aber ich bin nicht begeistert von dem ganzen Vorgang.

Kann man Silber auf eine umweltbewusste Art und Weise reinigen? Das ist eine gute Frage. Ich habe es zuerst mit einer Paste aus Kreide und Wasser versucht. Die schrubbende Wirkung der körnigen Paste funktionierte auf einer Schöpfkelle, aber es war eher eine physikalische als eine chemische Reaktion, da es keinen wirklichen Wirkstoff in dieser Paste gibt. Sie ist nicht schlecht und man kann die Paste mit bloßen Händen auftragen, aber wenn das Silberzeug bereits abgenutzt ist, kann sie die Oberfläche abwetzen. Einige "Reinigungsgurus" schwören auf Zahnpasta, und ich muss sagen, dass sie sogar besser funktioniert als die Kreide. Bei Gegenständen mit Prägungen half sie allerdings nicht, sondern hinterließ das immer noch angelaufene, aber dafür minzfrische Besteck. Ein weiterer Vorschlag war das Benutzen eines Bleistift-Radiergummis – aber das ist ein ziemlich mühsamer Prozess.

Fazit: Keine dieser Methoden war wirklich großartig. Der beste Weg, um Silber ( versilbert oder aus Sterling) zu erhalten, ist es, es oft zu reinigen, mit einer so milden Politur wie möglich. Glasreiniger auf pflanzlicher Basis oder Spülmittel sind für leicht angelaufene Gegenstände geeignet. Scheuermittel zerkratzen die Oberfläche Ihres Silbers nur – ähnlich wie Schlittschuhe das Eis. Damit Ihr Silberbesteck länger glänzt, sollten Sie es in Papiertüten aufbewahren und niemals Plastiktüten oder -folien verwenden oder Gummihandschuhe tragen, wenn Sie es anfassen. All diese Materialien fördern das Anlaufen (daher auch die weißen Handschuhe in "Downton Abbey"). Vermeiden Sie Silberbäder und Scheuerschwämme.

Silber ist elegant und schön, aber jeder Silberstreifen am Horizont kann von einer Wolke getrübt werden - und die Wolke ist in unserem Fall die Notwendigkeit, das Silber zu polieren ...

Richtig oder falsch: „Sick“ bedeutet cool oder ausgezeichnet

Nicht immer! Wenn es um Glas und Kristall geht, wird im Englischen der Begriff „sick“ verwendet, um trübes oder milchiges Glas zu beschreiben. Das kann jedoch nicht entfernt werden, weil der Schaden im Glas und nicht auf seiner Oberfläche liegt. Oberflächenkratzer können dagegen mit Zahnpolitur auf einem weichen Tuch geglättet werden, aber das ist sehr mühsam und gilt eben nur für Kratzer.

Kalkablagerungen in Vasen sieht man häufig. Einige der wirksamsten Abhilfemaßnahmen waren kostengünstig und erfolgreich. Ich habe folgendes an einer viktorianischen Vase und einer geschliffenen Glasschale ausprobiert:

1 Esslöffel weißer Essig

1 Viertelgallone Wasser (etwa 1,14l)

Kräftig schwenken, mit klarem Wasser ausspülen. Das Ergebnis ist ausgezeichnet!

Enge Hälse und Böden sind bei Vasen heikel. An diesen Stellen sieht der Schmutz besonders unschön aus, lässt sich aber nur schwer mit einem Tuch oder einer Bürste reinigen. Prothesentabletten haben war funktioniert, jedoch nur bei wiederholter Anwendung. Der Zischvorgang ist dabei die Hauptsache.

In einem weiteren „hack“ wird empfohlen ein Trocknertuch zusammen mit heißem Wasser zu nutzen – das Tuch soll die Verschmutzung zusammen mit dem Wasser aufnehmen. Es absorbierte auch tatsächlich das Wasser, hinterließ aber einen wachsartigen Rückstand im Glas, der wiederum gereinigt werden musste!

Das nächste Mittel bestand aus 1/3 Tasse Reis oder trockenen Linsen, 1/3 Tasse Backpulver und Wasser, gut geschüttelt. In einem schlanken, hohlen Kerzenhalter entfernte die Mischung einen Großteil des Schmutzes, aber erst nach zwei Versuchen. Größere Bohnen funktionierten gut in einer breiteren Vase.

Cola und Bohnen? Echt jetzt? Wir wissen doch, was Cola mit Münzen anstellt. Die Inhaltsstoffe und der Sprudel in der Cola zusammen mit der schrubbenden Bewegung der Bohnen haben allerdings wirklich ganz gut gescheuert. Wenn es bei dir nicht klappt, entspann dich einfach und trink die Cola stattdessen lieber selbst!

Es gibt ausgezeichnete pflanzliche Reiniger, und einige flüssige Reinigungsmittel eignen sich gut für leichte Verschmutzungen. Reinigungsmittel, die Zitronensäure als Fettlöser enthalten, können jedoch für älteres Glas schädlich sein.

Fazit: Überraschenderweise haben sowohl die Cola-Bohnen und der Reis als auch der Gebissreiniger funktioniert.

Richtig oder falsch: Im Zweifelsfall bleichen Sie es!

Porzellan und Keramik werden mit der Zeit fleckig, brüchig und rissig (diese winzig kleinen Linien). Rissbildung tritt in der Glasur auf und oft deutlich zu erkennen. Ich kann Ihnen nicht empfehlen zu Bleichmittel zu greifen, um das zu beheben.

Bleichmittel eignet sich gut für Ihr Badezimmer, aber nicht für Ihr feines Porzellan und niemals für Geschirr von dem gegessen wird! Es dringt in Ritzen ein, bleicht den Bereich um die beschädigte Glasur und kann den Schaden sogar noch verschlimmern. Und von dem Geruch haben Sie ewig was!

Ich habe 3 Möglichkeiten ausprobiert.

Eine Paste aus Backpulver und Wasser, die mit einer weichen Zahnbürste aufgetragen wurde, half zwar, hinterließ aber dennoch Flecken.

Gebissreiniger und Bürste wirkten bei feinen Rissen etwas besser als bei Sprüngen.

Zum Schluss noch ein Trick, den mir meine Mutter beigebracht hat: Weinsteincreme, die man beispielsweise in Supermärkten finden kann.

Mit einem weichen, feuchten Tuch aufgetragen, entfernte sie den Fleck aus einem Riss in der Flow Blue-Platte meiner Großmutter und hellte die Risse auf. Der Weinstein schien sanfter zu sein als Zahnpasta oder Backpulver.

Ein Zuschauer meiner Fernsehsendung fragte mich einmal nach der Verwendung eines Zahnbleichmittels. Es enthält ebenfalls Bleichmittel und muss daher an einer unauffälligen Stelle ausprobiert werden, da es die unglasierten Bereiche bleichen und den Rest schmutzig aussehen lassen kann. Es ist jedoch immer noch besser, als einen Gegenstand in Bleichmittel zu tauchen, und es ist weniger wahrscheinlich, dass die Oberfläche dadurch beschädigt wird.

Fazit: Lassen Sie das Bleichmittel im Badezimmer.

Richtig oder falsch: Kann ein Leopard seine Flecken ändern?

Alte Leinenstoffe sind wunderschön. Leider zeigen sie oftmals ihr Alter, haben ihre ganz eigenen Altersflecken oder dunklen Falten, die als "Rost" bezeichnet werden und einen schönen Stoff wirklich verderben können. Einem Textilexperten zufolge funktioniert in diesem Fall ein einfaches Gemisch aus Zitronensaft und Wasser gut und schadet den empfindlichen Textilien nicht. Waschen Sie sie einfach mit der Hand und hängen Sie sie an einem sonnigen Tag ins Freie, damit die Natur den Rest erledigen kann. Trocknen Sie sie, waschen Sie sie erneut, und hängen Sie sie wieder ins Freie. Falten Sie sie für die Aufbewahrung nicht, sondern rollen Sie Ihre alte und antike Leinenware vorsichtig auf und wickeln Sie sie in Seidenpapier oder weißes Papier ein. Dies verhindert die Bildung von Knittern und Falten und reduziert Staubschäden und Flecken. Diese Technik hat sich wirklich bewährt.

Ein weiterer Vorschlag lautet: 1 Esslöffel Zitronensaft und 2 Esslöffel Meersalz zu einer Paste  vermischen und direkt auf die Flecken auftragen. Nach etwa 30 Minuten sollten sie aufgehellt sein, dann die Paste ausspülen. Bei Bedarf erneut auftragen und den Vorgang wiederholen. Ich habe diese Methode nicht selbst ausprobiert und kann die Ergebnisse daher nicht bestätigen. Wie bei den meisten Flecken sollten Sie jedoch die Paste oder die Reinigungslösung nicht in den Stoff einreiben, denn dadurch wird der Fleck nur noch mehr eingearbeitet. Waschen Sie das Kleidungsstück vorsichtig mit der Hand aus und hängen Sie es anschließend zum Trocknen auf.

Je nachdem, wie stark die Flecken sind, kann eine dieser Methoden helfen. Es gibt auch gute handelsübliche ökologische Reinigungsmittel für empfindliche Textilien.

Fazit: Nein, ein Leopard kann seine Flecken nicht ändern, aber Flecken auf einer Tischdecke oder Schürze mit Leopardenmuster lassen sich sicherlich entfernen.

Um einen berühmten Frosch zu zitieren: "Es ist nicht leicht, grün zu werden". Aber wir können sicherlich versuchen, unser Bestes auf dem Weg zu mehr Umweltbewusstsein zu tun. Die Techniken und Lösungen, die wir von unseren älteren und erfahreneren Familienmitgliedern gelernt haben, ebneten schließlich den Weg für die heutigen umweltfreundlichen Produkte im Handel. Natürlich ist immer am besten.

Bevor Sie einen Tipp oder einen Ratschlag von einem Unbekannten aus dem Internet ausprobieren, testen Sie den „Hack“ zunächst an einer winzigen Stelle. Versuchen Sie es immer mit umweltfreundlichen Reinigungsmitteln, und wenn alles andere fehlschlägt, fragen Sie sich: „Was würde Oma jetzt tun?“

Reichen Sie Ihre Schätze hier zur Bewertung ein und finden Sie heraus, was sie wert sind!

Valerie Hammond ist seit 1985 Händlerin für Antiquitäten und Vintage-Schmuck. Sie entwickelt Kurse, hält Gastvorträge in ganz Ontario, Kanada, und leitet interaktive Workshops über Antiquitäten und Sammlerstücke für Organisationen, Clubs und Bibliotheken. Sie schreibt Beiträge für zahlreiche Antiquitätenzeitschriften, ist Online-Gutachterin und liefert Requisiten und Schmuck für Fernsehwerbung und Film. Val war außerdem von 1981-83 Poet Laureate für die Stadt North York, Ontario, und die erste weibliche Poet Laureate in Kanada.