Frühstück bei Tiffany

Es ist wirklich nicht leicht, ein anderes Unternehmen mit einem ähnlichen ikonischen Erbe zu finden wie es der beliebte Schmuck- und Luxusgüterhersteller Tiffany & Co. vorweisen kann. Da die Marke nächstes Jahr ihr 185-jähriges Bestehen feiert, lohnt es sich, einen genaueren Blick auf ihre Geschichte zu werfen.

Edler Schmuck

Die Anfänge

Tiffany's wurde im September 1837 von dem Juwelier Charles Lewis Tiffany und John B. Young als "Schreibwaren- und Galanteriewarengeschäft" gegründet. Mit der finanziellen Hilfe von Charles Tiffanys Vater, der ihnen 1000 Dollar lieh, konnten die Unternehmer ihr erstes New Yorker Ladengeschäft für Haushaltswaren am 259 Broadway in Lower Manhattan eröffnen. Das Geschäft trug den Namen "Tiffany, Young and Ellis" und bot schnell eine erweiterte Palette an, zu der auch Artikel wie Glaswaren, Porzellan, Besteck, Uhren und Schmuck gehörten. Bis 1841 hatte sich das Geschäft schon den Ruf erworben, nur Waren von bester Qualität zu verkaufen, spezialisiert hatte man sich auf böhmisches Glas und Porzellan. Interessanterweise hatten schon damals alle im Geschäft verkauften Artikel einen festen Preis. So wollte man Feilschen vermeiden, zudem war nur eine Barzahlung möglich. Zu dieser Zeit begann Tiffany auch mit der Herstellung von eigenem Schmuck. Mit Hilfe von Charles Tiffanys Fachwissen über Schmuck investierte das Unternehmen in Diamanten, deren Preis aufgrund der politischen Lage in Europa rapide sank. Es stellte sich heraus, dass dieser Schritt nur wenige Jahre später zu einem großen Gewinn führen sollte und es dem Unternehmen ermöglichte, seine Fühler noch weiter auszustrecken.

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Charles Louis Tiffany. Bild: Wikipedia

Charles Louis Tiffany in seinem Laden, ca. 1887. Bild: Wikipedia

Tiffany-Blau

Die ikonische blau-grüne Farbe, die heute als Tiffany-Blau bekannt ist, wurde von der Firma Charles Lewis um 1845 für ihre Schmucklinie und ihre Verpackungen ausgewählt. Damals konnte man ja noch nicht ahnen, dass Jahre später eben diese Schachteln und vor allem das, was sich in ihnen befindet, viele Frauenherzen höher schlagen lassen würden. Tiffanys Solitär-Diamantringe zur Verlobung sind wahre Klassiker geworden und gehören Jahr für Jahr zu den Verkaufsschlagern. Zur gleichen Zeit als das Tiffany-Blau geschaffen wurde, führte das Unternehmen auch seinen ersten Versandkatalog ein. Das sogenannte "Blue Book" erscheint seither jedes Jahr und stellt ein wichtiges Ereignis in der Schmuckbranche dar, bei dem die neuen Produkte und Designs des Unternehmens vorgestellt werden.

Tiffany's "Blue Book", 1845. Bild: Tiffany & Co. Archives

Tiffany's berühmter Diamant-Verlobungsring. Bild: Tiffany & Co.

„Damals konnte man ja noch nicht ahnen, dass Jahre später eben diese Schachteln und vor allem das, was sich in ihnen befindet, viele Frauenherzen höher schlagen lassen würden. Tiffanys Solitär-Diamantringe zur Verlobung sind wahre Klassiker geworden und gehören Jahr für Jahr zu den Verkaufsschlagern.“

Jugendstil

Louis Comfort Tiffany, der Sohn von Charles Lewis Tiffany, war bereits ein etablierter und erfolgreicher Jugendstilkünstler bevor er dem Unternehmen seines Vaters beitrat. Er hatte sich auf Schmuckdesign, Keramik, Emaille und Metallarbeiten spezialisiert. Am berühmtesten wurde er aber durch seine wunderschönen Glasmalereien, bei denen er opalisierendes Glas in einer Vielzahl von Farben und Texturen verwendete. Er schuf so eine beeindruckende Reihe von juwelengleichen Jugendstilwerken, wie beispielsweise seine legendären Lampen und Fenster.  Als sein Vater 1902 starb, wurde Louis Comfort Tiffany der erste Designdirektor des Unternehmens. Seine Werke aus dieser Zeit sind eine Hommage an die Formen und leuchtenden Farben der Natur.

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Brosche in Form einer Libelle. Bild: Tiffany & Co.

Frühstück bei Tiffany

1940 eröffnete der New Yorker Flagship-Store von Tiffany's an der Ecke 57th Street und Fifth Avenue – in der Gegend, die später zum wichtigsten Ort für Luxuseinkäufe in der Stadt wurde. Mit Hilfe von Gene Moore, einem begabten Designer und Schaufensterdekorateur, wurden die großen Schaufenster des Geschäfts wie ein Mini-Theater gestaltet, in dem die Produkte von Tiffany's auf geradezu magische Weise präsentiert wurden. Die Zusammenarbeit mit berühmten und gefeierten Künstlern führte schließlich zum Leinwanddebüt von Tiffany's im Filmklassiker Breakfast at Tiffany's (Frühstück bei Tiffany) von 1961. Wohl jeder kennt die berühmte Szene, in der Holly Golightly, dargestellt von Audrey Hepburn, ihren Kaffee schlürft und dabei in die Schaufenster von Tiffany's schaut. Obwohl es nach der Filmpremiere noch 50 Jahre dauerte, können sich heute alle Holly-Golightly-Fans ein echtes Frühstück bei Tiffany's gönnen. Serviert wird es in ihrem BlueBox Café im vierten Stock ihres New Yorker Flagship-Stores. Auch in weiteren Filme spielte Tiffany‘s übrigens noch eine Hauptrolle, nämlich in Schlaflos in Seattle (1993) und in Sweet Home Alabama (2002).

Die legendäre Eröffnungsszene von "Frühstück bei Tiffany". Bild: Wikipedia

BlueBox Café in Tiffany's New Yorker Flagship-Store. Bild: Tiffany & Co.

Tiffany's in der heutigen Zeit

Im Laufe der Jahre kultivierte Tiffany's and Co. stets die Zusammenarbeit mit den talentiertesten Designern und Künstlern der Welt, darunter Jean Schlumberger, Elsa Peretti, John Loring und Paloma Picasso. Im Laufe der Zeit wurde die Schmuckindustrie generell durch die Einbindung von neu entdeckten Edelsteine wie Kunzit, Morganit und Tansanit sowie von Metalle innovativ bereichert. Außerdem wurde Tiffany’s Produktpalette um eine Wohndekorlinie und einen eigenen Duft erweitert. Das Unternehmen arbeitete auch weiterhin eng mit weltberühmten Stars zusammen, kürzlich beispielsweise mit Beyoncé und Jay Z. Wegen des in ihrem Werbespot verwendeten Basquiat-Gemäldes geriet man jedoch in die Kritik.

Die neueste Werbekampagne von Tiffany's. Bild: NBC News

Wenn Sie etwas von Tiffany's besitzen, können Sie sicher sein, dass Sie ein einzigartiges, oft handgefertigtes Stück besitzen, das Ihnen lange Jahre erhalten bleibt und noch ein perfektes Geschenk für Ihre Kinder und Enkelkinder sein wird. Tiffany ist und bleibt gefragt – denn diese Stücke geraten nie aus der Mode!

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