Erfahren Sie mehr über Chanel

Chanel wurde für seine schmalen, geraden und knabenhaften Schnitte bekannt, die für die Damenmode der 1920er Jahre charakteristisch werden sollten. Heute begeistert das Modehaus mit seinem ästhetischen Streben nach klassischer Eleganz und femininer Schlichtheit. Sein Einfluss auf die visuelle Kultur des 20. und 21. Jahrhunderts ist unübersehbar. Das künstlerische Erbe des Hauses umspannt bereits mehr als ein Jahrhundert. Die reiche Geschichte des Unternehmens begann mit Coco Chanel und reicht sicherlich über Karl Lagerfeld hinaus in eine goldenen Zukunft. Es ist daher wenig verwunderlich, dass Chanels Anziehungskraft auch heute noch jeden - vom Gelegenheitsbewunderer bis zum ambitionierten Sammler - auf der ganzen Welt in Erstaunen versetzt.

Was ist eigentlich Haute Couture?

Der Definition nach handelt es sich bei Haute Couture um teure, modische Kleidung, die von führenden Modehäusern hergestellt wird. Aber tatsächlich geht es noch um so viel mehr als das. Haute Couture wird nämlich vollständig von Hand gefertigt, Stich für Stich ohne Hilfe von Nähmaschinen genäht und auf die Maße der Trägerin oder des Trägers zugeschnitten. Aufgrund der extrem hochwertigen Materialien, die für die Fertigung der Kleidungsstücke verwendet werden, sowie des enormen Zeitaufwands und der Geschicklichkeit, die für ihre Herstellung erforderlich sind, spielen die Kosten keine Rolle – für Haute Couture gibt es kein Preisschild. Im Gegensatz zu Konfektionskleidung oder Fast Fashion besitzt sie durchaus einen künstlerischen Wert und gilt als zeitlos.

Die Geschichte von Chanel

Im Jahr 1909 eröffnete Gabrielle "Coco" Chanel in der französischen Modemetropole Paris eine Hutmanufaktur am Boulevard Malesherbes 160. Obwohl sich das Geschäft im Erdgeschoss eines Hauses befand, das ihrem wohlhabenden Liebhaber gehörte, konnte sie sich doch selbst ihren Lebensunterhalt mit dem Designen und Anfertigen von Hüten für die modischen Mätressen der gesellschaftlichen Elite verdienen. Im folgenden Jahr finanzierte ihr dann ein neuer Geliebter die Eröffnung ihres ersten unabhängigen Hutgeschäfts in der Rue Cambon 21. Zu Beginn des Ersten Weltkriegs eröffnete sie schließlich in der Nähe des Hutladens auch ein Geschäft für Damenbekleidung. Ihr Erfolg stellte sich schnell ein, denn ihre Entwürfe waren bei den modischsten Mitgliedern der High Society äußerst beliebt und sie wurden sogar von renommierten Publikationen wie Harper's Bazaar positiv aufgenommen und in aller Welt verbreitet.

Die Goldenen Zwanziger

In den 1920er Jahren entstand vieles von dem, wofür Chanel heute noch bekannt ist, darunter perlenbesetzte Flapper-Kleider, der Chanel-Anzug und das Parfüm Chanel No.5. Die Silhouetten der Kleidung waren nun in gewisser Weise kastig und vergleichsweise maskulin - ganz im Gegensatz zu den betont weiblichen Sanduhrfiguren der Belle Epoque des vorherigen Jahrzehnts. Die Mode der 1920er Jahre veränderte sich gar vom Traditionellen zum Radikalen: Die Frauen verzichteten nun auf Korsetts, zeigten ihre Beine und trugen weniger Stofflagen, was die sexuelle und soziale Befreiung der Frauen in der Nachkriegszeit widerspiegelte. Chanel spielte zweifellos eine wichtige Rolle bei diesem Trend, da das Label Bewegungsfreiheit, Zweckmäßigkeit und Schlichtheit in der Kleidung förderte und dabei dennoch feminin und elegant blieb.

Chanel im 21. Jahrhundert

Heute ist Chanel nach wie vor ein international anerkanntes Powerhouse der Mode und der Haute Couture, das mit der seiner zeitlosen Eleganz und der Klasse seiner Produkte weltweit führend ist. Sowohl Frauen als auch Männer auf der ganzen Welt lieben die Schöpfungen der Marke, die als Luxus- und Kunstgegenstände gelten. Mit seinem Qualitätsversprechen, seinen ästhetisch brillanten Designs und seiner prestigeträchtigen Geschichte dürfte das Unternehmen Chanel noch über Generationen hinweg florieren und beeindrucken.