Erfahren Sie mehr über chinesische Keramik und Porzellan

Die Herstellung von Töpferwaren gehört zu den frühesten von der Menschheit eingesetzten Technologien. Ihre anhaltende Funktionalität, ihr Einfluss und ihr Wert als Kunstform sind seit Tausenden von Jahren ungebrochen.

Blau-weiße Vase. (Public Domain)

Eine der vielleicht weltweit bekanntesten und anerkanntesten Kulturen, die mit Keramik und Porzellan in Verbindung gebracht werden, ist China. Die chinesische Keramiktradition reicht bis in die Jungsteinzeit zurück und das keramische und porzellanische Erbe der Region zeigt, dass es sich hier um eine der ältesten und am längsten andauernden Traditionen der Welt handelt. Nicht nur im Laufe der Geschichte sondern auch bis heute noch schätzen die Menschen diese Werke wegen ihrer Langlebigkeit, der Vielfalt ihrer Funktionen und natürlich ihrer ästhetischen Schönheit. Ob es sich um Töpfe, Vasen, Figuren oder zeitgenössische Kunstwerke handelt, in der umfassenden Kategorie der chinesischen Keramik findet sich sicherlich etwas, das jeden interessiert.

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Prädynastische Töpferwaren

Einzelne gefundenen Exemplare chinesischer Töpferwaren stammen aus der Zeit vor 20.000 Jahren und gehören damit zu den ältesten bekannten Artefakten ihrer Art in der Geschichte der Welt. In der späten Jungsteinzeit wurde schließlich die Töpferscheibe erfunden, was die Art der Keramikherstellung drastisch veränderte. In der Zeit zwischen 5000 und 1500 v. Chr. stellten viele größere Bauerngemeinschaften in ganz China hochdekorative Gefäße her. Dabei setzten sie Techniken wie Pressen, Schneiden und kräftige Bemalung ein, um eine besondere visuelle Wirkung zu erzielen. Viele dieser Artefakte wurden an Grabstellen zusammen mit den sterblichen Überresten gefunden. Die Verzierungen sind oft abstrakt oder repräsentieren den lokalen Naturraum der jeweiligen Gemeinde; die Keramik aus der Banpo-Flusssiedlung ist beispielsweise für ihre stilisierten Fische bekannt.

Die Tang-Dynastie

In den folgenden Epochen der chinesischen Geschichte wurden große Fortschritte bei der Verbesserung und Weiterentwicklung der Keramik- und Porzellantechnologie erzielt. Die Tang-Dynastie, die von 618-907 dauerte, ist vor allem für ihre dreifarbige Ware bekannt, die sich durch leuchtende, mehrfarbige Glasuren auszeichnet. Diese Technik wurde nicht nur für traditionelle Waren wie Vasen und Töpfe verwendet, sondern auch für komplizierte Darstellungen von Kamelen und Reisenden. Eine andere Art von Keramik, die in dieser Zeit hergestellt wurde, war Qingci, auch bekannt als Seladon. Diese Keramik ist an ihrer blaugrün getönten Glasur und ihren zeitlos minimalistischen Formen zu erkennen und erwies sich als so begehrt, dass sie bis in die nächsten Dynastien hinein produziert wurde. Als beliebte Importware wurde sie auch außerhalb Chinas bekannt.

Blau-weißes Teeservice

Blau-weißes Teeservice

Die Song-Dynastie

Während der Song-Dynastie (960-1279) verbreitete sich das Brennen von Porzellan. Die verschiedenen Waren trugen die Namen der Orte, an denen sie hergestellt wurden. Jedes Objekt hatte seine individuellen Qualitäten und Merkmale und war vom Leben und der Natur inspiriert. Die Waren wiesen von komplizierten Mustern bis hin zu einfachen und eleganten Formen allerlei Dekorationen auf.

Seladon Vase aus der Song-Dynastie. (Public Domain)

Seladon Vase aus der Song-Dynastie. (Public Domain)

Die Yuan-Dynastie

Während der Yuan-Dynastie (1279-1368) wurde zum ersten Mal Qinghua-Porzellan hergestellt. Das Qinghua-Porzellan ist bis heute eine der am leichtesten erkennbaren Produkte der Welt und zeichnet sich durch seine blauen Verzierungen auf weißem Grund aus. In dieser Zeit brannten die Porzellanhersteller ihr Material bei hoher Temperatur – das Ergebnis wurde für seine makellose Beschaffenheit bekannt.

„Bis heute gilt diese Art von Keramik als eine der wertvollsten Tonwaren der Welt.“

Die Ming-Dynastie

In der Ming-Dynastie (1368-1644) wurden schließlich neue Verfahren entwickelt, die dabei halfen, die Qualität des Qinghua-Porzellans noch weiter zu perfektionieren und es so zu einer der begehrtesten Waren in der ganzen Welt zu machen. Jingdezhen in der Provinz Jiangxi wurde zu einem bedeutenden Zentrum der Porzellanindustrie. Hier wurde das Porzellan für den chinesischen Kaiserhof hergestellt und in die ganze Welt verschifft, wo es für Staunen und Bewunderung sorgte. Bis heute gilt diese Art von Keramik als eine der wertvollsten Tonwaren der Welt.

 Ming-Dynastie, Kaiser Xuande,  archaische Porzellan-Vase mit sechs Marken. (Public Domain)

Ming-Dynastie, Kaiser Xuande, archaische Porzellan-Vase mit sechs Marken. (Public Domain)

Die Qing-Dynastie

Die Qing-Dynastie (1644-1911) brachte ihre eigenen Innovationen hervor und schuf unter anderem fünffarbige Keramikwaren. Diese Art von Porzellan erfreute sich im Westen großer Beliebtheit, da die Vielfalt an Pigmenten komplizierte und lebendige Designs mit floralen, landschaftlichen und figurativen Motiven ermöglichte. Inspiriert von Methoden, die bei dekorativen Metallwaren verwendet wurden, malten Künstler nun auch mit Emailleglasuren auf Porzellan, um beeindruckende Muster zu erzielen. Auf diese Weise entstand die als Yangcai bekannte Technik.

Porzellan aus der Qing-Dynastie. (Public Domain)

Porzellan aus der Qing-Dynastie. (Public Domain)

Moderne chinesische Keramikwaren

In den Jahrzehnten nach dem Ende der Qing-Dynastie wurde die Keramik- und Porzellanherstellung in China stark beeinträchtigt. Die Kunst musste aufgrund der politischen Notlage und der Instabilität im Lande einen Niedergang erleben. In den letzten Jahren aber sind neue, zeitgenössische chinesische Künstler aufgetaucht, die die jahrhundertealte Tradition wieder aufleben lassen. Sie schaffen es, der Geschichte, dem Können und den Materialien der traditionellen chinesischen Töpferei eine neue Bedeutung und einen neuen Kontext zuzuweisen. Künstler wie Ai Weiwei, Ah Xian und Liu Jianhua gestalten die Tradition auf eine Art und Weise um, die die moderne Welt und die Probleme ihrer eigenen Kultur in der heutigen Welt widerspiegelt, während sie gleichzeitig auf den Methoden und dem Erbe der alten Töpferkunst aufbauen.

Töpfer bei der Arbeit. (Public Domain)

Töpfer bei der Arbeit. (Public Domain)

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